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Frage 9-7: Ausländische Presseagenturen berichten, die chinesische Regierung sei dabei, "die Adoptionspolitik zu ändern und die Adoptionen chinesischer Kinder durch ausländische Familien einzuschränken". Wird China seine Adoptionspolitik ändern?
Eltern aus Spanien mit ihren adoptierten chinesischen Kindern in der Verbotenen Stadt in Beijing
Antwort: Im Prinzip hat sich die chinesische Politik in der Frage von Adoptionen nicht geändert. Allerdings wurden einige Regelungen revidiert, um gezielter Familien auszuwählen, die für die Kinder beste Bedingungen bei der Fürsorge und Erziehung bieten. Manche ausländische Medien berichten unverantwortlich und sehr ungenau über Chinas Adoptionspolitik, wodurch Leser, darunter auch Familien, die Kinder adoptieren möchten, in gewissem Grade irregeführt wurden.
Seit den letzten Jahren ist das Verfahren für Auslandsadoptionen in China gesetzlich vollständig geregelt und transparent. Viele Ausländer kamen inzwischen nach China, um Kinder zu adoptieren. Die Zahl der Adoptionsanträge aus dem Ausland wächst von Jahr zu Jahr. Gleichzeitig sinkt die Zahl der zu adoptierenden chinesischen Kinder allmählich. Außerdem steigt die Zahl inländischer Adoptionen, so dass adoptionswillige ausländische Familien oft 14 bis 15 Monate warten müssen, bevor ihr Adoptionswunsch erfüllt werden kann. Deshalb haben uns einige ausländische Organisationen, die sich mit Adoptionen befassen, empfohlen, adoptionswillige Familien je nach den Bedingungen einzureihen, die sie den Kindern bieten können. Wir sind diesen Empfehlungen nachgekommen und haben beschlossen, ab 1. Mai 2007 Adoptionsfamilien mit vergleichsweise besseren Bedingungen den Vorrang zu geben. Ausländische Adoptionsfamilien müssen nun mindestens folgende Voraussetzungen erfüllen: "Das Ehepaar, bestehend aus einem Mann und einer Frau, lebt in sicherer ehelicher Beziehung. Beide Partner müssen mindestens 30 Jahre, sollten aber nicht älter als 50 Jahre sein."
Wir wollen gute Bedingungen schaffen, damit mehr Kinder, vor allem behinderte Kinder adoptiert werden. Es geht darum, sie gut unterzubringen, ihnen eine Ausbildung zu geben und ihnen nötigenfalls eine medizinische Behandlung zu sichern. Für Familien, die Kinder adoptieren wollen, soll die Wartezeit verkürzt und die durch langes Warten entstandene nervöse Unruhe gelindert werden. Die chinesischen Adoptionsorganisationen ordnen nach den realen Umständen die ausländischen Adoptionsanträge, um jene Familien auszuwählen, die den Kindern besonders günstige Bedingungen bieten können.
Seit etwa zehn Jahren hat China mit 16 Ländern Vereinbarungen über Adoptionen geschlossen und arbeitet gegenwärtig mit 172 ausländischen Behörden und Adoptionsorganisationen zusammen. Die länderübergreifende Tätigkeit zugunsten von Adoptionen ist eine sinnvolle Alternative, um chinesische Waisen und behinderte Kinder in einer sie begünstigenden Situation unterzubringen. Die chinesische Regierung überprüft gewissenhaft die Eignung ausländischer Familien für eine Adoption. Die sorgfältige Auswahl der Familien, die chinesische Waisen und behinderte Kinder adoptieren dürfen, soll maximal die Rechte und Interessen der adoptierten Kinder schützen. Bisher haben einige zehntausend chinesische Kinder Familien im Ausland gefunden. Die mehrjährige Praxis länderübergreifender Adoption hat gezeigt, dass die adoptierten chinesischen Kinder von ihren Adoptiveltern liebevoll betreut werden und seelisch wie körperlich gesund aufwachsen. Ihre legitimen Rechte und Interessen sind wirksam geschützt. Kranke und behinderte Kinder werden medizinisch behandelt oder nehmen an einem Rehabilitationstraining teil. Durch die länderübergreifenden Adoptionen sind diese Kinder in ein neues Leben voller herzlicher Fürsorge eingetreten.
Die chinesische Regierung schenkt dem gesunden Aufwachsen der Kinder besondere Aufmerksamkeit. Ein relativ vollständiges gesetzliches und politisches System für die Existenzsicherung und Entwicklung von Waisenkindern hat sich herausgebildet. 2005 trat China offiziell der "Konvention von Den Haag" bei, in deren Rahmen die Rechte und Interessen der Kinder und Adoptionsfamilien maximal geschützt werden. In Zukunft wird China bei der länderübergreifenden Adoption weiterhin am Ziel "Alles für die Kinder" festhalten und sich bemühen, entsprechend den internationalen Konventionen und den chinesischen Gegebenheiten, die gesetzlichen Regelungen zum Schutz der Rechte und Interessen der Waisen und behinderten Kinder vollständig durchzusetzen.