Tibet
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Vorsitzender des autonomen Gebiets:
Legqoi


Hauptstadt:
Lhasa

Regierungssetz:
Zentrale Gyinzhu-Straße, Lhasa


Tel.
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Webadresse
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Geographische Lage

    Das Autonome Gebiet Tibet liegt am südwestlichen Rand Chinas und im Südwesten des Qinghai-Tibet-Hochplateaus. Es grenzt im Norden an das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang und an die Provinz Qinghai, im Osten an die Provinz Sichuan, im Südosten an die Provinz Yunnan, im Süden und im Westen an Burma, Indien, Bhutan, Sikkim und Nepal. Die Gesamtlänge der Grenzlinie zwischen diesen Ländern und Tibet beträgt knapp 4000 km. Das autonome Gebiet hat eine Fläche von 1,22 Mio. qkm, die 12,8% der Gesamtfläche des ganzen Landes ausmacht.

  I. Geographie und Natur
 

Höhe über dem Meeresspiegel

Tibet nimmt den größten Teil des Qinghai-Tibet-Hochplateaus ein. Es liegt durchschnittlich 4000 m über dem Meeresspiegel und wird als „Dach der Welt“ bezeichnet. Der Himalaya an der südlichen Seite des Tibet-Hochplateaus hat eine Gesamtlänge von 2400 km und eine durchschnittliche Höhe von 6000 m über dem Meeresspiegel. Davon ist der Qomolangma mit einer Höhe von 8848,13 m ü.d.M der höchste Gipfel der Welt. Der Yarlung Zangbo ist der größte Fluß Tibets, und die größte Schlucht des Yarlung Zangbo mit einer Tiefe von 5382 m die tiefste Schlucht der Welt.

Naturressourcen

Bodenschätze

Tibet verfügt über 90 Arten von Bodenschätzen. Von den 26 Arten bekannter Bodenschatzreserven nehmen 11 Arten den 1 bis 5. Platz des Landes ein. Die Bodenschätze umfassen Chromeisenerz, Lithium, Kupfer, Borax, Magnesit, Schwerspat, Arsen, Kaliglimmer, Torf, Gips, Porzellanerde, Speisesalz, Soda, Glaubersalz, Schwefel, Phosphor, Kalium, Kieselgur, Doppelspat, Korund, Kristalle und Achat.

Energie

Tibet verfügt über viel Wasser-, Erdwärme-, Sonnen- und Windenergie. Statistischen Angaben zufolge beträgt die natürliche Wasserenergie 200 Mio. kW pro Jahr, das entspricht etwa 30% jener des Landes. Die Ressourcen an Oberflächenwasser betragen 35,48 Mrd. Kubikmeter, das macht 13,5% der Gesamtmenge des Landes aus. Und die Gletscherwasserressourcen betragen über 330 Mrd. Kubikmeter. Die erschließbare Wasserenergie Tibets wird auf 56,59 Mio. kW beziffert, das macht 15% der Gesamtmenge des Landes aus. Die nutzbaren Erdwärmereserven Tibets nehmen den ersten Platz des Landes ein. Das Yangbajain-Wärmefeld im Kreis Damxung bei Lhasa ist das größte Wärmefeld Chinas und eines der großen genutzten Wärmefelder der Welt.

Vegetation

Tibet ist ein großes Pflanzenreich mit mehr als 5000 Arten höherer Pflanzen, es stellt zudem eines der größten Waldgebiete Chinas dar. Man findet hier die Hauptbaumarten von der tropischen Zone bis zur kalten Zone der nördlichen Hemisphäre. Die bewaldete Fläche beträgt 9,84% und der Holzbestand 2,08 Mrd. Kubikmeter. Die am häufigsten zu sehenden Baumarten sind Hochgebirgskiefern, Chinesische Hemlocktannen, Chinesische Lärchen mit großen Früchten, Tibetische Lärchen, Tibetische Zypressen usw. Von Kiefern sind etwa 926 000 ha bestanden. Die Tibetische Kiefer und die Tibetische Weißkiefer sind seltene Baumarten, die unter staatlichem Schutz stehen. Die Zahl der wildwachsenden Heilpflanzenarten liegt bei über 1000, von denen ca. 400 Arten für Arzneien verwendet werden. Die wichtigsten sind folgende: Chinesischer Raupenpilz, Fritillaria, Picrorrniza kurrooa, Radix Gastrodiae, Notoginseng, Codonspsis pilosula, Gentiana macrophylla, Salvia miltiorrhiza, Schimmerndes Ganoderma, Caulis Spatholobi, Affenkopf-Pilz, Zhangzi-Pilz, Xianggu-Pilz, Schwarzes Judasohr, Silbermorchel, Gelbes Judasohr, Poria cocos und Polyporus mylittae usw.

Tiere

In Tibet leben 42 Säugetierarten, 473 Vogelarten, 49 Kriechentierarten, 44 Amphibienarten, 64 Fischarten und mehr als 2300 Insektenarten. In freier Wldbahn leben u.a. folgende Spezies: der Ye-Affe mit langem Schwanz, Makak, Muntiakhirsch, Elaphodus cephalophus, Vorderindischer Gaur, Roter Gohal, Serau, Leopard, Nebelparder, Braunbär, Wildkatze, Martes flavigula, Katzenbär, Rothirsch, Wasserreh, Weißlippenhirsch, Wildyak, Tibetische Gazelle, Mongolischer Halbesel, Ovis ammon, Nordchinesische Gazelle, Fuchs, Wolf, Luchs Schakal und Schneeleopard. Von diesen Tieren zählen die Tibetische Gazelle, der Wildyak, der Mongolische Halbesel, der Weißlippenhirsch und Ovis ammon zu den seltenen Tierarten des Qinghai-Tibet-Plateaus. Sie stehen unter besonderem Schutz. Den Weißlippenhirsch gibt es nur in China, und er zählt zu den seltenen wertvollen Tierarten der Welt. Von den Vögeln sind der Schwarzhalskranich und der Qa gongmo als seltene Tierarten geschützt .

Touristische Ressourcen

Die touristischen Ressourcen werden in Tibet immer mehr erschlossen. Nachstehend werden die vier Touristikzonen Lhasa, Westtibet, Südwesttibet und Südtibet vorgestellt :

  • Zur Touristikzone Lhasa zählen neben Lhasa die Reiseziele Yangbajain, Damxung, Gyangze, Zetang, Xigaze und Yamzhog Yumco. Lhasa ist sowohl das Zentrum für Politik, Wirtschaft, Kultur und Verkehr als auch das des tibetischen Buddhismus. Die Hauptsehenswürdigkeiten in Lhasa sind die Klöster Jokhang und Ramoche, der Potala-Palast, der Barkhor und der Norbu Linka sowie die drei großen Klöster in der Umgebung von Lhasa, Ganden, Drepung und Sera („abgekürzt in ,drei große Klöster?“). Davon stehen das Kloster Jokhang, der Potala-Palast, der Norbu Linka und die „drei großen Klöster“ schwerpunktmäßig unter staatlichem Denkmalschutz.
  • Touristikzone Westtibet Westtibet ist die Gegend um Ngari und wird auch als das „Dach der Welt“ bezeichnet. Hier sieht man viele Pilger aus Nepal und Indien, die über den Grenzort Burang zu den heiligen Bergen und Seen kommen.
  • Touristikzone Südwesttibet Diese Gegend wird bevorzugt von Bergsteigern aufgesucht, die vor allem über Nepal einreisen.
  • Touristikzone Südtibet Der Kreis Nyingchi ist das Zentrum der Touristikzone Südtibet. Hier sieht man schöne Landschaften, mit ewigem Schnee bedeckte Berggipfel, Urwälder und Berghänge voller Azalee. Das Klima hier ist auch gemäßigt.

Neue Reiserouten und Sonderreisen

In den letzten Jahren sind in Tibet neue Reiserouten erschlossen, nämlich die Ostring-Reiseroute Lhasa-Nyingchi-Lhoka-Lhasa und die Westring-Reiseroute Lhasa-Xigaze-Ngari-Xigaze. An Sonderreisen stehen verschiedene Expeditionsreisen per Autos, Wandertouren und Reisen für Wissenschaftler auf dem Programm. Außerdem werden noch Reisen z. B. zum Shoton-Fest in Lhasa, zum Pferderennenfest in Qangtang und zum Yarlung-Kulturfest in Lhoka angeboten.

Einrichtungen für den Tourismus

Bis Ende 1994 gab es im Autonomen Gebiet Tibet mehr als 30 Reisebüros, 50 Hotels (sieben davon Sternenhotels) und über 400 Fahrzeuge, die speziell für Besucher zur Verfügung stehen. Über 3000 Personen sind auf dem touristischen Bereich tätig. Vertretungen tibetischer Reisebüros gibt es in Hong Kong, Nepal, Beijing und Chengdu. 1994 belief sich die Zahl der Auslandstouristen auf über 28 000. Das daraus erzielte Einkommen belief sich auf 180 Mio. Yuan, und es wurden über 10 Mio. US-Dollar an Devisen erwirtschaftet.

Umwelt und Probleme

Im Vergleich zu anderen Landesteilen ist die Luft in Tibet dünn, die Sonnenscheine ausreichend, die durchschnittliche Temperatur niedrig und die Niederschlagsmenge wenig. Auf dem Tibet-Hochplateau enthält jeder Kubikmeter Luft nur 150 bis 170 g Sauerstoff, dies entspricht 62% bis 65,4% wie auf den Tiefebenen.

In Tibet ist nur eine sehr geringe Beeinträchtigung der Umwelt durch Industrie, Verkehr usw. festzustellen. Unfälle mit Schäden für die Ökologie sind ebenso unbekannt wie sauerer Regen. Bei Bauprojekten werden in Tibet stets die möglichen Folgen für die Umwelt berücksichtigt und gleichzeitig mit der Ausführung der Projekte Reinigungsanlagen gebaut. Frühere Verschmutzungsherde sind beseitigt worden. 80% der Abgase aus Brennstoffen werden gereinigt. Beim Städtebau werden eine rationelle Planung und großzügige Begrünung durchgeführt. Die Grünfläche in Lhasa macht 17,6% der gesamten Stadtfläche aus - das sind 12 qm pro Einwohner.

In den letzten Jahren haben tibetische Institutionen für Technik und Forschung wichtige Untersuchungen bezüglich der Beeinträchtigung der Umwelt durch die Industrie und der Tier- und Pflanzenwelt durchgeführt. In Lhasa, Xigaze und Qamdo wurden Umweltkontrollstationen eingerichtet. Allen Untersuchungen zufolge ist die Umwelt in Tibet intakt. Die Luft- und die Wasserqualität ist gut, die Strahlungswerte sind normal, es besteht keine von Menschen verursachte radioaktive Verschmutzung.

Verschiedene Gesetze und Verordnungen für Umweltschutz

Die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet führt gewissenhaft die staatliche Politik hinsichtlich einer rationellen Erschließung und Nutzung der natürlichen Ressourcen und des Umweltschutzes durch und hält an der strategischen Richtlinie fest, daß der Wirtschaftsaufbau, der Städte- und Landbau und die Umweltgestaltung bei der Planung, Ausführung und Entwicklung Hand in Hand gehen.

In den letzten Jahren erließen der Ständige Ausschuß des Nationalen Volkskongresses und die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet eine Reihe von Gesetzesbestimmungen und Verwaltungsregeln und -vorschriften zum Schutz der Umwelt und der Naturressourcen. Zu nennen sind die „Vorschriften des Autonomen Gebiets Tibet über den Umweltschutz“, die „Vorschriften des Autonomen Gebiets Tibet über den Waldschutz“, die „Provisorischen Bestimmungen des Autonomen Gebiets Tibet über die Verwaltung des Weidelandes“, die „Bekanntmachung der Volksregierung des Autonomen Gebiets Tibet über den Schutz der Ressourcen an Wasserprodukten“ sowie die „Maßnahmen des Autonomen Gebiets Tibet über den Umweltschutz bei Bauprojekten“. Allein zum Schutz wilder Tierarten wurden mehr als 20 Regeln und Vorschriften erlassen.

1975 wurde eine Umweltschutzinstitution der Regierung des Autonomen Gebiets Tibet gegründet und 1990 wurde die Umweltschutzkommission des autonomen Gebiets ins Leben gerufen. Seit Jahren ist Tibet dabei, gemäß den verschiedenen Gesetzen und Gesetzesverordnungen den Waldschutz und die Aufforstung zu verstärken.

 

 
II. Bevölkerung und Nationalitäten
 
Bevölkerungszahl: Ende 1998 betrug die gesamte Bevölkerungszahl des Autonomen Gebiets Tibet 2,52 Mio.
Bevölkerungszuwachs: Ende 1998 belief sich die natürliche Wachstumsrate der Bevölkerung des Gebiets auf 15,90‰.
Durchschnittliche Lebenserwartung

Das Gesundheitsniveau der Bevölkerung in Tibet steigt schnell. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist inzwischen von 36 auf 65 gestiegen.

Nationalitäten und ihre Bevölkerung

Ende 1994 betrug die Bevölkerungszahl Tibets 2,32 Mio., davon waren 2,236 Mio. Tibeter (96,4%), 66 000 Han (2,8%) und 18 000 (0,8%) Angehörige anderer nationaler Minderheiten. In Tibet leben 45% aller Tibeter Chinas sowie Angehörige von weiteren Nationalitäten, darunter Moinba, Lhoba, Han, Hui sowie die Sherpa-Menschen.

Die Angehörigen der Moinba-Nationalität, ein seit langem auf dem tibetischen Hochland beheimatetes Volk, leben hauptsächlich im Gebiet Moinyü im Süden Tibets. Ein Teil von ihnen lebt verstreut auch in den Kreisen Medog, Nyingchi und Co Nag.

Die Lhoba-Nationalität ist vor allem in der Gegend Lhoyü im Süden Tibets verbreitet. Ein Teil lebt verstreut in den Gebieten Maimling, Medog, Zayü, Lhünze und Nang Xian.

Die in Tibet lebenden Angehörigen der Hui-Nationalität sind zumeist Nachkommen von Hui, die während der Qing-Zeit (1644-1911) aus Gansu, Shaanxi, Qinghai, Sichuan, Yunnan und anderen Gegenden nach Tibet gezogen sind. Sie verteilen sich auf Lhasa, Xigaze, Qamdo und andere Gemeinden. Die meisten Hui beschäftigen sich mit Handel und Handwerk, vor allem mit der Schlachterei.

Die Angehörigen der Sherpa leben vor allem bei der Grenzhandelstelle Zham und in der Gegend von Zhentang im Kreis Dinggye.

Schon in der Qing-Zeit siedelten sich relativ viele Han in Tibet an. Sie wurden im Laufe der Zeit zum Teil von den Tibetern assimiliert. Die jetzt in Tibet lebenden Han sind vor allem Techniker, Arbeiter, Lehrer, medizinische Fachkräfte und Kader, die aus verschiedenen Landesteilen nach Tibet gekommen sind.

Bildungsniveau
Ende 1998 hatten im ganzen Gebiet 2970 Menschen eine Fachhochschulbildung aufwärts, 25 743 Menschen eine Mittelschulbildung oberer Stufe, 158 400 Menschen eine Mittelschulbildung unterer Stufe und 947 500 Menschen eine Grundschulbildung. Die Zahl der Analphabeten und Halbanalphabeten betrug 1, 1119 Mio.

 

 
III. Wirtschaft
 
Bruttoinlandsprodukt: Ende 1998 belief sich das Bruttoinlandsprodukt des ganzen Gebiets auf 9,118 Mrd. Yuan
BIP-Wachstum:
Pro-Kopf-BIP: Ende 1998 betrug das durchschnittliche Pro-Kopf-BIP 3716 Yuan
Anteil am BIP:
1998 stammten 34,3% des BIP aus dem primären Sektor, 22,2% aus dem sekundären Sektor und 43,5% aus dem tertiären Sektor

Unterstützungspläne für die Armen

Im Vergleich zum Landesinnern ist Tibet ein unterentwickeltes Gebiet. Im Jahr 1998 lebten noch 210 000 Menschen unter der Armutsgrenze, dies machte etwa 9,8% der ländlichen Bevölkerung des Gebiets aus.

Ende 1993 arbeitete der Staat einen Armutbekämpfungsplan aus, nämlich innerhab von sieben Jahren (bis zum Jahr 2000) 80 Mio. arme Bevölkerung mit genügend Nahrung und Kleidung zu versorgen. Im Jahr 1994 begann die Volksregierung Tibets diesen Plan durchzuführen. Sie stellte auf, innerhalb von sechs Jahren konzentriert mit allen Menschenkräften, Materialien und Geldmitteln ihre 480 000 zählende arme Bevölkerung mit genügend Nahrung und Kleidung zu versorgen. Dank der gemeinsamen Bemühungen der Regierungen aller Ebenen und der aktiven Teilnahme der breiten Volksmassen wurde dieser Plan erfolgreich ausgeführt. Von 1994 bis 1997 wurde die arme Bevölkerungszahl des Gebiets von 480 000 auf 210 000 reduziert, und die Zahl der armen Kreise sank von 22 auf 9.

Die arme Bevölkerung Tibets konzentriert sich hauptsächlich auf West-, Zentral- und Osttibet, wo die produktiven Bedingungen schwierig sind. Infolge der rückständigen Wirtschaftsentwicklung betrug das Nettoeinkommen lokaler Bewohner knapp 500 Yuan, womit sie ihre minimalen Lebensbedürfnisse nicht befriedigen konnten.

Bei der Armutbekämpfung unterstrich die tibetische Regierung, bessere produktive und Lebensbedinungen für die arme Bevölkerung zu schaffen, damit sie sich durch eigene Entwicklung und Produktion aus der Armut zu befreien. Die konkreten Maßnahmen umfaßten den verstärkten Investbau, Betreibung des Ackerbaus, der Zuchtindustrie, Forstwirtschaft, Verarbeitung von Agrar- und Viehzuchtprodukten und nationale Handwerkindustrie. Zur gleichen Zeit werden die Gründung von Schulen und Veranstaltung verschiedener agrarwissenschaftlicher Ausbildungskurse auch als ein wichtiger Inhalt der Armutbekämpfung betrachtet.

Allein zwischen 1996 und 1997 wurden insgesamt 410 Mio. Yuan von der Zentralregierung und der Volksregierung des Gebiets für 246 Investbauprojekte eingesetzt. Bis Ende 1997 haben die Tibeter mit dieser Geldsumme 9700 ha Ackerböden mit niedrigem Ertrag kultiviert, 4000 ha Ödland urbar gemacht, 53 000 ha Grasland angelegt, 62 Wassergräben angelegt und 37 Wasserprojekte für Trinkwasser und Tiere errichtet. Diese Investbauprojekte haben in bestimmtem Maße Voraussetzungen für die Armutbekämpfung Tibets geschaffen.

Die meisten arme Bevölkerung lebt in den Gegenden, wo die natürlichen Bedingungen äußerst schwierig und die produktiven Bedingungen kaum zu verbessern sind. So ist unter diesem Umstand die Umsiedlung die Endlösung geblieben. Seit Jahren sind allein im Bezirk Xigaze 326 Haushalte mit 2119 Menschen umgesiedelt, davon sind 76% innerhalb einer kurzen Zeit aus der Armut befreit worden.

Seit Jahren haben immer mehr Bauern und Hirten in den armen Kreisen es zum Kenntnis genommen, daß die zu viele Bevölkerungszahl eine der Hauptgründe für die Armut darstelle, so daß sie auf eigener Initiative schwangerschaftsverhütende Mittel verlangen. Im Kreis Renbu wird zudem noch Spätheirat und -geburt ermutigt, und die Bevölkerungswachstumsrate dieses Kreises wird deshalb stets unter 12‰ gehalten.

Neben den Direktinvestitionen und Hilfekrediten der Zentralregierung genießt Tibet noch eine Reihe spezieller Vorzugspolitik, einschließlich der Zuschüsse für Produktionsmittel wie Kunstdünge, Schädlingsbekämpfungsmittel und Folien, der Kosten für Design und Untersuchungen von Erschließungsprojekten in armen Gegenden usw.

Darüber hinaus haben die Provinzen, regierungsunimittelbaren Städte im Landesinnern auch aktiv an der Armutbekämpfungsarbeit in Tibet teilgenommen, viele Provinzen und Städte haben sogar die gebietsbezogene Unterstützungsarbeit auf ihre Tagesordnung gelegt.

Inflationsrate:

Arbeitslosenziffer:

Finanzeinnahmen

1998 beliefen sich die Finanzeinnahmen des ganzen Gebiets auf 364 Mio. Yuan. Industrieller Produktionswert und sein Zuwachs: 1998 betrug der industrielle Produktionswert des ganzen Gebiets 1,283 Mrd. Yuan .

Landwirtschaftlicher Produktionswert und sein Zuwachs

1998 betrug der landwirtschaftliche Produktionswert 2,243 Mrd. Yuan.

Außenhandel

1998 erzielte der Im- und Export des ganzen Gebiets ein Volumen von 120 Mio. US-Dollar. Das Autonome Gebiet Tibet nutzte in den letzten Jahren die besondere Vorzugspolitik, um vor allem handwerkliche Erzeugnisse, aber auch tierische Produkte verstärkt zu exportieren. Neben der Ausweitung des staatlichen Außenhandels wurde auch Grenzhandel entwickelt. Zur Zeit stellt Tibet ein Fenster Chinas nach Südasien dar.

Nutzung ausländischen Kapitals

Bis 1998 gab es im Autonomen Gebiet Tibet insgesamt 74 Unternehmen mit ausländischem Kapital, deren Gründung von der Volksregierung des autonomen Gebiets genehmigt wurden, und die Gesamtinvestitionen betrugen 28,449 Mrd. US-Dollar. Die Geschäftspartner stammen u.a. aus den USA, Japan, Deutschland, Malaysia, Nepal, sowie aus den chinesischen Sonderverwaltungszonen Hong Kong und Macao.

Wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Ausland

Seit dem Jahr 1981 hat das Entwicklungshilfeprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) insgesamt vier Mio. US-Dollar in den Bau des Erdwärme-Kraftwerkes bei Yangbajain investiert; im Jahr 1989 hat die UN-Organisation, das Welternährungsprogramm, landwirtschaftliche Erschließungsprojekte mit dem Schwerpunkt Bewässerung in den vier Kreisen im Tal des Flusses Lhasa finanziell unterstützt; das Kinderhilfewerk der Vereinten Nationen hat 3,215 Mio. US-Dollar für den Bau von Sanitätsstationen und für weitere Projekte zur Verfügung gestellt; mit 822 000 US-Dollar unterstützte das UNDP 1995 schließlich landwirtschaftliche Projekte, den Bau von Wohnhäusern und Schulen und die Windenergie-Erzeugung sowie die Förderung des Handwerks in den vier Kreisen Nyalam, Tingri, Dinggye und Gyirong in Westtibet.

Stützenindustrien

Bergbau, Landwirtschaft und Viehzucht, nationale handwerkliche Industrie, Waldindustrie und Tourismus.

 
IV. Telekommunikation

 

 


Telefon: Im Jahr 1998 gab es im ganzen Gebiet 59 166 Telefonbesitzer

Rundfunk und Fernsehen: Im Jahr 1994 hat das Gebiet zwei Rundfunkstationen und zwei Fernsehstationen

 
V. Verkehr
 


Eisenbahn

Der erste Abschnitt der Eisenbahnlinie, die Qinghai mit Tibet verbindet, wurde dem Fracht- und Passagierverkehr freigegeben. Der fertiggestellte Abschnitt führt von Xining, der Hauptstadt der Provinz Qinghai, bis nach Golmud. Er ist 846,9 km lang und liegt über 3000 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Bahnlinie liegt 3700 m hoch.

Straßen

Es besteht heute in Tibet ein vollständiges Straßennetz mit Lhasa als Zentrum. Es gibt 15 Hauptverbindungsstraßen und 315 Nebenstraßen mit einer Gesamtlänge von 22 000 km. Zu den Hauptverbindungsstraßen zählen die Straßen nach Sichuan, Qinghai, Xinjiang und Yunnan sowie die Landstraße nach Nepal. Die Straße Qinghai-Tibet führt von Xining nach Lhasa und ist 2122 km lang. Die Straße Sichuan-Tibet führt von Chengdu nach Lhasa und ist 2413 km lang. Die Straße Xinjiang-Tibet, 1179 km lang, führt von Yecheng im Autonomen Gebiet Xinjiang bis nach (Gartog) Garyarsa im Bezirk Ngari. Die 315 km lange Straße Yunnan-Tibet führt von Xiaguan bis nach Mangkam. Die Straße von Lhasa nach Nepal hat eine Länge von 736 km.

Flugverkehr

Fluglinien verbinden Lhasa mit Beijing, Chengdu, Shanghai, Guangzhou und Chongqing sowie mit Katmandu, der Hauptstadt von Nepal. Auf der vielgeflogenen, 1100 km langen Fluglinie Lhasa-Chengdu werden jährlich ca. 100 000 Passagiere und 1600 t Fracht befördert. Auf dem ausgebauten Flughafen Gonggar bei Lhasa können große Flugzeuge vom Typ Boeing 767 starten und landen. Im September 1994 wurde auch der Flughafen Bangda fertiggestellt, der 250 Mio. Yuan gekostet hat und der höchstgelegene Flughafen der Welt ist.

 
VI.  Brennpunkte und Projekte zur Anziehung ausländischen Kapitals
 
Die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet ist sehr daran interessiert, daß ausländische Unternehmen in Tibet in die Bereiche Energie, Verkehr, Bauwesen, Leichtindustrie, Textilindustrie, Maschinenbau, Nahrungsmittelsverarbeitung, Wassertiere- und -pflanzenzucht, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Viehzucht sowie Handel und Fremdenverkehr investieren. Sie begrüßt es besonders, effektive Mehrzweckunternehmen mit langfristigen Perspektiven aufzubauen. Die tibetische Regierung unterstützt Industrie und Handel, Unternehmen mit ausländischem Kapital zu gründen und zusammen mit Ausländern zu betreiben.
 
VII. Vorzugspolitik für ausländische Investoren
 
Gesetzlicher SchutGesetzlicher Schutz

Die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet erleichtert ausländischen Investoren die Abwicklung der Formalitäten von der Planung bis zur Genehmigung der Projekte wie auch die nötigen Bauarbeiten sowie wie möglich.

Die legitimen Rechte und Interessen der ausländischen Unternehmen sind geschützt. Das von ihnen in Tibet investierte Kapital kann innerhalb Chinas von Verwandten und anderen, die dazu ermächtigt werden, verwaltet oder geerbt werden. Wenn ausländische Unternehmer dem Staat freiwillig ihre Unternehmen gegen Zahlung abtreten wollen oder der Staat aufgrund übergeordneter Interessen die von den ausländischen Unternehmern geführten Betriebe einfordern möchte, wird dies gemäß den Rechtsvorschriften durchgeführt. Ein entsprechender Schadenersatz wird erstattet.

Streitigkeiten zwischen den ausländischen Unternnehmen und der chinesischen Seite über die Aufführung des Vertrags sollten die beiden Parteien möglichst durch Verhandlungen lösen. Wenn dies nicht gelingt, können die ausländischen Unternehmen bei der zuständigen Schiedskommission des Autonomen Gebiets Tibet den Antrag stellen, sich des Falles anzunehmen. Sie können auch die Schiedsorgane anderer Provinzen sowie Staatsorgane oder internationale Schiedsorgane einschalten.

Bodennutzungsrecht

Wenn ausländische Unternehmen in Tibet investieren, können sie hier Immobilien erwerben. Das Bodennutzungsrecht wird ihnen für die Dauer von 50 bis 70 Jahren zugesichert. Unternehmen mit ausschließlich ausländischem Kapital, die staatlichen Grundbesitz für mehr als 10 Jahre nutzen, brauchen während der genehmigten Bauzeit keine Grundsteuer zu entrichten. Dasselbe gilt für die Nutzung von Ackerland. Wenn die Unternehmen in Betrieb genommen werden, brauchen sie innerhalb von 8 Jahren für Ackerland nur die Hälfte der Steuer zu zahlen. Wird der Betrieb nicht länger als 10 Jahre geführt, brauchen sie für genutztes Ackerland keine Steuer zu entrichten. Joint Ventures oder Unternehmen mit einer anderen gemeinsamen Bewirtschaftungsweise, die vorhandene Fabrikgebäude tibetischer Betriebe nutzen oder auf staatlichem Grund Betriebe bewirtschaften, werden während der genehmigten Bauzeit ebenfalls nicht besteuert. Im übrigen gelten für solche Betriebe die vorgenannten Bestimmungen bezüglich der Steuerbefreiung.

Bodenschätze in Tibet können gegen Zahlung ausgebeutet werden

Mit Ausnahme bestimmter Bodenschätze können ausländische Unternehmer die von der Regierung des autonomen Gebiets festgelegten Bodenschätze abbauen und nutzen. Gemäß dem „Gesetz über die Bodenschätze der VR China“ und den „Verwaltungsvorschriften für die Besteuerung der Kompensation von Bodenschätzen“ müssen alle Bergbauunternehmer auf alle Bodenschätze, einschließlich Erdwärme, Sandstein für Ziegel und Dachziegel, Sandgestein für Bauten, Tonerde, Granit und Marmor die Bodenschatzsteuer und eine Kompensation für Ressourcen bezahlen.

Im- und Exportwaren

Die Regierung ermutigt Unternehmen, die In Tibet Rohstoffe fördern oder Halbfertigprodukte herstellen, Technik und Einrichtungen auch außerhalb Tibets zu benutzen und dort Unternehmen zu betreiben und deren Produkte zu exportieren. Außerdem können Unternehmen, die Außenhandel treiben dürfen, Importwaren in anderen Provinzen und Gebieten innerhalb des Landes gegen Materialien und Waren, die in Tibet dringend gebraucht werden, tauschen. Das tibetische Amt für Außenhandel und Außenwirtschaftliche Zusammenarbeit ist beauftragt, die In- und Ausfuhrgenehmigungen gemäß den vom Staat festgelegten Regeln zu erteilen.

Grenzhandel

Auf den Grenzhandelsmärkten sind heute Produktions- und Konsumgüter von Unternehmen sowohl des Autonomen Gebiets Tibet und der anderen Provinzen und Gebiete des Landes als auch aus dem Ausland zu finden. Die Grenzverwaltungsorgane sind vom tibetischen Amt für Außenhandel und Außenwirtschaftliche Zusammenarbeit beauftragt, die In- und Ausfuhrgenehmigungen zu unterzeichnen und auszugeben. Die durch Grenzhandel importierten Waren können nach der Genehmigung der Regierung des Autonomen Gebiets Tibet in anderen Provinzen und Gebieten des Landes verkauft werden.

Steuer

Je nach der Investitionssumme der ausländischen Unternehmer, der Art des Unternehmens und der Dauer seines Betriebs werden die Industrie- und Handelssteuer, die Einkommenssteuer und der Importzoll vermindert oder gestrichen. Sobald das Unternehmen Gewinn erzielt, haben ausländische Unternehmen, die in Tibet produktive Unternehmen betreiben, 10% Körperschaftssteuer zu zahlen. Fünf Jahre lang von der Körperschaftssteuer befreit sind Unternehmen mit einer Vertragsdauer von mindestens zehn Jahren, sofern es sich um Unternehmen des Energiebereichs, Verkehrswesens oder der Landwirtschaft und Viehzucht handelt. Vom sechsten bis zum achten Jahr brauchen solche Unternehmen nur die Hälfte der Körperschaftssteuer zu zahlen. Unternehmen mit einer Vertragsdauer von mindestens zehn Jahren, die sich mit der Verarbeitung von Produkten der Landwirtschaft und Viehzucht, mit der Herstellung nationaler handwerklicher Erzeugnisse oder mit dem Tourismus beschäftigen, brauchen in den ersten vier Jahren, in denen sie Profite erwirtschaften, keine Körperschaftssteuer zu zahlen, und vom fünften bis zum sechsten Jahr zahlen sie nur die Hälfte. Im Tourismus tätige Unternehmen mit einer Vertragsdauer von mindestens zehn Jahren, in die über fünf Mio. US-Dollar bis 30 Mio. US-Dollar investiert wurden, sind in den ersten drei Jahren, in denen sie Profit machen, von der Körperschaftssteuer befreit und zahlen vom vierten Jahr an nur die Hälfte. Alle übrigen Unternehmen genießen eine Befreiung von der Körperschaftssteuer in den beiden ersten Jahren und zahlen vom dritten Jahr an nur 50 Prozent. Ausländische Unternehmer, die in Tibet keine Vertretung eingerichtet haben, jedoch Einnahmen in Form von Dividenden, Zinsen, Mietzins, Benutzungsgebühren und dergleichen erzielen, zahlen dafür eine Einkommenssteuer von nur 7 Prozent. Wenn ausländische Unternehmer die Profite aus ihren tibetischen Unternehmen in andere Unternehmen in Tibet reinvestieren und deren vertragliche Betriebsdauer nicht weniger als fünf Jahre beträgt, bekommen sie die entrichtete Körperschaftssteuer zurückerstattet. Mit Ausnahme der Körperschaftssteuer zahlen ausländische Unternehmen alle anderen Steuern so wie die gleichen tibetischen Unternehmen.

Die Steuern brauchen nicht in ausländischer Währung, sondern können in RMB bezahlt werden. Werden Profite aus ausländischen Unternehmen in Tibet oder Individualeinkommen ausländischer Mitarbeiter ins Ausland überwiesen, so braucht dafür keine Überweisungssteuer bezahlt zu werden. Nach der obenerwähnten Steuerververminderung bzw. -befreiung zahlen sie nur die Hälfte der Körperschaftssteuer unter der Voraussetzung, daß über 50% des Einkommens aus Verkäufen im Ausland stammen. Wenn ausländische Unternehmer im Rahmen der Gesamtinvestition Maschinen, Einrichtungen, Baustoffe, Einzelteile, Bauelemente, Verkehrsmittel u.a., die für den Bau ihrer Unternehmen benutzt werden, importieren, werden dafür weder Zollgebühren noch Industrie- und Handelssteuerabgaben erhoben. Sie brauchen dafür auch keine Importgenehmigung.

Wenn sie für den Betrieb des Unternehmens Rohstoffe, Hilfsstoffe, Verpackungsmaterialien, Einzelteile, Bauelemente u.a. importieren, so werden auch hierfür weder Zollgebühren noch Steuerabgaben erhoben, sofern alle Erzeugnisse des Unternehmens exportiert werden. Wenn die Produkte nur zum Teil ins Ausland verkauft werden, sind die dafür importierten Materialien und Einzelteile zoll- und steuerfrei. Für importierte Materialien und Einzelteile für im Inland verkaufte Produkte sind 50 Prozent der üblichen Zollgebühren und Steuerabgaben zu entrichten.