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Frage 3-4: Gewisse Leute streuen international die Behauptung aus, dass die chinesische Regierung eine Politik der Kulturvernichtung gegen die tibetische Kultur betreibe. Beruhen solche Behauptungen auf Tatsachen?
Antwort: Wir wissen nicht, ob diese besagten Leute die Gedenkstätten für die indianische Kultur im amerikanischen Bundesstaat New Mexico besucht haben. Dort ist die traditionelle Kultur der Indianer angeblich am besten erhalten. Doch man findet dort entweder nur Museen oder Ruinen. Neben mündlichen und schriftlichen Überlieferungen, die einem wohl als reichlich erscheinen sollen, erkennt man nicht im Geringsten die lebende indianische Kultur. Im Vergleich dazu kann man in Tibet die traditionelle Kultur der Tibeter überall unverfälscht entdecken.
Die traditionelle Kultur der Tibeter ist eine strahlende Perle der chinesischen Kultur. Die chinesische Regierung schützt und fördert schon seit jeher mit speziellen politischen Maßnahmen die Kultur der nationalen Minderheiten in Tibet. Besonders seit der Reform und Öffnung 1978 hat der Staat große Mengen an Arbeitskräften, Materialien und Finanzmitteln dafür eingesetzt. Allgemeine Untersuchungen für Kulturschätze wurden durchgeführt, und heilige Stätten des tibetischen Buddhismus wie der Potala-Palast, das Jokhang-Kloster und das Samye-Kloster sind in großem Umfang renoviert worden. Durch eine breit angelegte Sammlung und Sichtung der volkstümlichen Kultur sind viele Teile des bedrohten Kulturerbes gerettet und erschlossen worden. Sobald man heutzutage selbst nach Tibet kommt und dies mit eigenen Augen sieht, wird man auch die großen Bemühungen der chinesischen Regierung zum Schutz der traditionellen tibetischen Kultur erkennen.
Beim Schutz der ursprünglichen Kultur und der nationalen Kultur handelt es sich um ein Problem, das die ganze Welt betrifft. In internationalen Kreisen gibt es dazu einen umstrittenen Punkt. Dieser besteht darin, wie man die tibetische Kultur besser schützen und fördern könne. Soll man die tibetische Kultur in ihrem früheren Zustand belassen, oder soll sich die tibetische Kultur an die neue Gesellschaft und die neue Gegenwart anpassen, mit einer offen Haltung neue Dinge annehmen und sich weiterentwickeln? Wir sind der Ansicht, dass ein offenes Umfeld die Verbreitung, die Überlieferung und die Weiterentwicklung der tibetischen Kultur besser fördern wird. Die Inbetriebnahme der Qinghai-Tibet-Eisenbahn am 1. Juli 2006 bringt Tibet nicht nur günstige Verkehrsverhältnisse und wirtschaftlichen Nutzen, die verstärkte Zirkulation von Menschen und Informationen lässt auch die Außenwelt die tibetische Kultur besser verstehen. Das wird eine positive Wirkung auf die dauerhafte Überlieferung sowie auf die Entwicklung der tibetischen Kultur ausüben. Sobald man nach Tibet kommt, wird man schnell erkennen, dass eine große Anzahl von Touristen eben genau von diesem Reichtum Tibets an kulturellen Ressourcen angezogen wird. Vor dem Potala-Palast und dem Jokhang-Kloster sieht man regelrecht, wie die vielen ausländischen Touristen von der ausgeprägten Atmosphäre des tibetischen Buddhismus fasziniert sind. Daher können wir feststellen, dass sich nach der Inbetriebnahme der Qinghai-Tibet-Eisenbahn die tibetische Kultur, anstatt auszusterben, weiter verbreiten wird.