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Frage 6-8: Im August 2006 hat die chinesische Regierung zum ersten Mal das Recht der Jagd auf Wildtiere versteigert. Warum versteigert China dieses Recht? Welche Prinzipien für die Jagd auf Wildtiere bestehen in China?
Ein Katzenbär in einem Zoo in Yunnan, einem der größten derartigen Zoos in China
Antwort: 1985 wurde in China zum ersten Mal erlaubt, Wildtiere zu jagen. In den mehr als 20 Jahren seit 1985 hält die chinesische Regierung daran fest, jeden einzelnen Fall individuell zu genehmigen und den Preis für die Jagd streng festzulegen. Es war nun das erste Mal, dass dieses Recht versteigert wurde. Der Vorteil besteht in der wissenschaftlichen Entscheidung, in der Transparenz und in einem effizienten Umgang mit den Naturressourcen. Und ein fairer Wettbewerb wird zusätzlich gefördert.
In den vergangenen 20 Jahren hat China ausländische Erfahrungen im Bereich der Jagd studiert. Man hat einen strengen Verwaltungsrahmen ausgearbeitet und ein Prinzip für die Jagd auf Wildtiere festgelegt.
Eine Zone darf erst zu einem Revier erklärt werden, nachdem man die Naturressourcen in dieser Zone gründlich untersucht und einen umfassenden Verwaltungs- und Sicherheitsplan ausarbeitet hat.
Die Tierarten und die Zahl der Tiere, die man in einem Jahr jagen darf, muss durch strenge wissenschaftliche Beurteilungen festgelegt werden. Die zu erlegenden Tierarten müssen hinsichtlich ihrer Konstitution den internationalen Gepflogenheiten entsprechen. Man soll außerdem männliche statt weibliche und erwachsene statt jüngere Tiere jagen, um die Naturressourcen möglichst gut zu schonen. Der Preis für die Jagd muss dem internationalen Standard entsprechen, um die Effizienz durch die Jagd zu erhöhen. Man hat zudem ein Einkommensverteilungssystem festgesetzt, das kontinuierlich vervollständigt wird. Die Einkommen durch die Jagd werden hauptsächlich für den Naturschutz und als Kompensation für die Menschen, die in der Nähe des Reviers leben, verwendet.
Von 1985 bis Ende 2005 hat China 25 Reviere und 14 Tierarten für ausländische Jäger festgelegt. Die Zahl der zu jagenden Tiere ist von drei auf 123 gestiegen. In diesem Zeitraum kamen 1.101 Ausländer auf eine Jagd nach China.
Generell gesprochen entspricht die internationale Jagd dem Geist des chinesischen Gesetzes zum Wildtierschutz sowie der Idee zum Wildtierschutz. Zwischen der Jagd und der willkürlichen Tötung von Wildtieren bestehen klare Grenzen. Die Jagd selber ist eine Schutzform für Wildtiere. Die schnelle Zunahme der Wildtiere in manchen Orten seit einigen Jahren setzt das ökologische Gleichgewicht unter Druck. Bei der Kontrolle des Bestandes kann man sich nicht ohne menschliche Einmischung ausschließlich auf den natürlichen Tod oder die Abwanderung der Wildtiere verlassen. Durch geplante Jagden werden alte und schwache Tiere einer Tierart schnell ausgesondert. Dies fördert die Purität der Tierart, verringert die Gefahr der Ansteckung von Krankheiten zwischen den Tieren und vermeidet einen nicht notwendigen Wettbewerb unter den Tieren. Das hilf der nachhaltigen Entwicklung einer Tierart und ihrer natürlichen Umgebung.
International werden angemessene und nachhaltige Jagden allgemein anerkannt. Die internationale Jagd in China steht seit 20 Jahren unter strenger Kontrolle und hat nie Proteste bei den wichtigsten internationalen Naturschutzorganisationen hervorgerufen. Die Jagd hilft nicht nur dem Schutz der Wildtiere und des ökologischen Systems, sondern fördert auch die koordinierte Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft in der Nähe der Reviere.