Frage 6-5: Im Rahmen der Verbreitung der chinesischen Kultur in der ganzen Welt hat China in den vergangenen Jahren einige große kulturelle Austauschprogramme im Ausland veranstaltet. In welcher Form fanden die Programme statt?

Chinesische Models erscheinen zum Frühlingsfest in traditionellen Trachten in London. Feierlichkeiten zum chinesischen Frühlingsfest gibt es in der britischen Hauptstadt schon seit einigen Jahren.

Antwort: Durch ein Verständnis der chinesischen Kultur kann man China besser kennen lernen. In den vergangenen Jahren hat China beispielsweise Kulturaustauschprogramme auf der Avenue des Champs Elysees in Paris, im Washingtoner Kennedy Arts Center, entlang der Seidenstraße zum Meer hin sowie auf dem afrikanischen Kontinent veranstaltet. Die Programme fanden in Form von chinesischen Volkstanz- und Gesangsdarbietungen oder auch in Form von chinesischen traditionellen Festen statt. Viele Ausländer konnten dadurch die Tradition und die Gegenwart der chinesischen Kultur besser verstehen.

China hat bisher mit 148 Ländern Abkommen über kulturelle Zusammenarbeit geschlossen, wobei 850 Kulturaustauschpläne vereinbart wurden. Das Land pflegt kulturellen Austausch in verschiedenster Form mit knapp 1.000 internationalen kulturellen Organisationen. Jedes Jahr finden etwa 1.600 Kulturaustauschprogramme statt, an denen etwa 32.000 Menschen teilnehmen. Hinsichtlich des Kulturaustausches befindet sich China in der besten Phase seit der Gründung der Volksrepublik im Jahre 1949.

Die chinesische Regierung engagiert sich auf der einen Seite für die Bekanntmachung der chinesischen Kultur im Ausland. Auf der anderen Seite werden auch nichtstaatliche Kulturaustauschprogramme unterstützt. Diese Programme werden zusehends zu einer wichtigen Kraft im Kulturaustausch mit dem Ausland. Die Pläne der chinesischen Regierung bezüglich des Kulturaustausches für die kommenden Jahre sind dabei wie folgt:

1. Verschiedene einflußreiche Kulturaustauschprogramme veranstalten. Dazu gehören Aktivitäten in Form von Kulturjahren, Kulturwochen und Kulturtagen.

2. Kulturaustausch mit allen Ländern pflegen. Auf Regierungsebene findet der Austausch im Rahmen der Regierungsabkommen statt. Und nichtstaatliche Austauschprogramme erhalten die Unterstützung der chinesischen Regierung. Man unterstützt außerdem das Vorhaben, die Produkte chinesischer Kultur auf dem ausländischen Markt abzusetzen.

3. China wird Zentren der chinesischen Kultur im Ausland errichten und ausbauen. Heute hat China in Valletta, Paris, Kairo und Seoul chinesische Kulturzentren. In den kommenden fünf bis zehn Jahren wird China in weiteren 20 bis 25 Ländern derartige Zentren errichten.

4. China wird die Kampagne zur Vorstellung der Festtage, etwa des Frühlingsfestes oder des Nationalfeiertages, fortsetzen. Es ist zudem vorgesehen, China durch die Veranstaltung internationaler Kulturfestivals und Kulturwettbewerbe zu einem kulturellen Zentrum in Asien und in der Welt zu machen.

5. China wird aktiver an internationalen Kulturprogrammen mitwirken und enger mit der UNESCO, der WIPO und der Asien-Europa-Stiftung zusammenarbeiten. China wird auf der Weltbühne den Einsatz des Landes für Frieden, Entwicklung und Zusammenarbeit weiter bekannt machen und die Kulturvielfalt der Welt fördern.

China ist ein Land mit einer 5.000 Jahre alten Zivilisation. Seit einigen Jahren schon spielt China auf der Weltbühne eine aktive und unersetzbare Rolle. Im Großen und Ganzen wird China aber noch nicht vollständig von der Welt verstanden. Man will daher mit Hilfe des Kulturaustausches der Welt das wahre Gesicht Chinas präsentieren.