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Frage 6-4: Inwieweit hat China seine Versprechen beim WTO-Beitritt eingehalten, den Markt der medizinischen Versorgung zu öffnen und auswärtiges Kapital ins Land zu holen? Wie will China Krankenhäuser mit auswärtigem Kapital verwalten?
Antwort: China hat sein Versprechen beim WTO-Beitritt eingehalten und öffnet schrittweise seinen Markt der medizinischen Versorgung. Das Land begrüßt es, dass auswärtige Investoren in den chinesischen Markt der medizinischen Versorgung investieren. Das Minimum der eingetragenen Kapitalsumme eines auswärtigen Investors muss dabei höher als 20 Millionen Yuan RMB liegen. Der auswärtige Investor kann außerdem bis zu 70 Prozent des Aktienanteils halten. Noch vor zehn Jahren durfte ein auswärtiger Investor nur höchstens 30 Prozent der Aktien einer medizinischen Anstalt besitzen. Jeden Antrag auf ein Joint-Venture oder eine Zusammenarbeit im medizinischen Bereich, der von der medizinischen Behörde auf Provinzebene überprüft wurde, nimmt die zuständige Behörde der Zentralregierung an. Damit liegt China weltweit relativ vorne, wenn es um die Öffnung des Marktes der medizinischen Versorgung geht.
Auswärtige Investoren verfolgen immer mit großer Aufmerksamkeit den chinesischen Markt der medizinischen Versorgung. Am 30. Dezember 2003 hat die südkoreanische Firma SK in Beijing ein Krankenhaus gegründet. Dies ist das erste gewinnorientierte Krankenhaus in China. Eine unvollständige Statistik zeigt, dass es bisher in China mehr als 200 Joint-Venture-Krankenhäuser oder Krankenhäuser auf der Grundlage der Zusammenarbeit mit auswärtigen Investoren gibt. 25 davon befinden sich in Beijing. Die gesamte Investitionssumme eines auswärtigen Investors lag früher bei 20 Millionen Yuan. Mit der weiteren Öffnung steigt die Investitionssumme kontinuierlich an, diese Summe liegt heute bereits bei 900 Millionen Yuan. Die Schwerpunkte der Investitionen verlagern sich von Zahn-, und Augenkliniken sowie Kliniken für plastische Chirurgie hin zu Kliniken zur Behandlung von Krebs sowie Herz- und Blutgefäßkrankheiten. Diese Kliniken können im Großen und Ganzen den Bedarf von Ausländern sowie manch chinesischer Kunden decken.
Auf dem Fahrplan der medizinischen Reform in China steht demnächst die weitere Öffnung für die Zulassung der Krankenhausgründung. Es darf dann neben öffentlichen und nicht-gewinnorientierten Krankenhäusern auch private und gewinnorientierte Krankenhäuser geben. Der Schwerpunkt liegt darin, dass nichtstaatliche Betriebe, private Investoren und sogar auswärtige Investoren zugelassen werden, um in China Krankenhäuser zu gründen.
Laut Statistik lagen die gesamten Ausgaben Chinas für die medizinische Versorgung im vergangenen Jahr bei knapp 480 Milliarden Yuan. Diese Summe machte etwa 5,3 Prozent des chinesischen BIP aus. Und die Zahl wird voraussichtlich jährlich um zehn Prozent wachsen. Diesen riesigen Markt dürfen auswärtige Investoren auf keinen Fall übersehen. Der Bedarf an medizinischer Versorgung wird mit der Erhöhung der Einkommen chinesischer Haushalte schnell größer. Der chinesische Markt der medizinischen Versorgung ist zwar heute noch nicht völlig geöffnet, aber es wird in Zukunft möglich sein, dass auswärtige Investoren Krankenhäuser im Individualbesitz gründen dürfen. Dies bedeutet für auswärtige Investoren eine vielversprechende Investitionschance. China wird auch damit zu einem der attraktivsten Märkte der medizinischen Versorgung werden.
Die chinesische Regierung überprüft und kontrolliert die medizinische Technik, die Qualität der medizinischen Behandlung und die Qualifikation der Fachleute in medizinischen Anstalten mit auswärtigem Kapital, sie mischt sich jedoch nicht in ihr Management ein.